Tanz in den Mai

Tanz in den Mai

Die Maifeier: ein traditionsreiches Fest

Bei der traditionellen Maifeier handelt es sich um ein volkstümliches Fest, das am 1.05. oder bereits in der Nacht davor gefeiert wird, die auch als Walpurgisnacht bezeichnet wird. Die Feste rund um den ersten Mai gehören zu den traditionellen Frühlingsfeiern.

Ursprung

Die traditionellen Maifeiern haben ihren Ursprung in Amerika und der dortigen Arbeiterbewegung ab dem 19. Jahrhundert. Zu dieser Zeit war die Arbeit für viele Menschen mit harten Bedingungen, unter anderem viel Arbeit für wenig Geld, verbunden. Daher kam es an diesem Tag im Jahr 1886 erstmals zu Protesten mit über 340.000 Arbeitern, die eine Besserung der Arbeitsbedingungen forderten. Diese Proteste sind auch unter dem Begriff „Haymarket Riot“ bekannt, da sie hauptsächlich auf dem Haymarket-Platz in Chicago stattfanden.

Kurz darauf kam es dann in Europa ebenfalls zu Demonstrationen, darunter ab 1890 auch in Deutschland. Eine allmähliche Besserung stellte sich jedoch erst ab 1889 ein: Hier fand in Paris erstmals ein internationaler Arbeiterkongress statt. Beschlossen wurde unter anderem, dass alle Arbeiter weltweit am 1.05.1890 streiken sollten.

Die Maifeier heute

Aufgrund dieser Vorkommnisse ist der 1. Mai noch heute in vielen Ländern ein anerkannter Feiertag – seit 1919 auch in Deutschland –, wobei dieser seit 1886 offiziell als Tag der Arbeit bezeichnet wird. Daraus hat sich in den folgenden Jahren ein Volksfest entwickelt, das heutzutage vielerorts mit einer Party, Konzerten oder einem „Tanz in den Mai“ verbunden ist. Viele dieser Maifeiern finden bereits am 30. April, der sogenannten Walpurgisnacht statt. Traditionelle Getränke wie ein Mai Bockbier oder eine Maibowle sollten auf solchen Feiern nicht fehlen. Gastronomisch kann eine solche Veranstaltung mittlerweile auch von einem heimischen Partyservice– oder Catering Betrieb ausgerichtet werden.

Wegweiser mit Tanz in den Mai

Die Walpurgisnacht

Die Walpurgisnacht, in der heute viele Maifeiern mit Tanz und Musik stattfinden, hat vermutlich ihren Ursprung in alten heidnischen Traditionen. Man glaubte früher, dass Hexen eine Versammlung zur Feier des Hexensabbats auf dem Blocksberg – dem heutigen Brocken – im Harz abhielten. Heute wird diese Nacht mit einem Maifeuer gefeiert, welches die bösen Geister vertreiben soll. Viele Gemeinschaften veranstalten zudem Spiele wie die Wahl des Maikönigs oder den Maisprung, bei dem Liebespaare über das lodernde Feuer springen.

Der Maibaum: Symbol von Fruchtbarkeit und Leben

Das Aufstellen eines Maibaumes ist vermutlich mit der Tradition verbunden, dass Männer früher als Liebesbeweis ihrer Angebeteten einen gefällten Baum brachten oder einen solchen in ihrem Vorgarten anpflanzten, das sogenannte Liebesmaien. Der Baum könnte aber auch auf die Germanen verweisen, die viele Waldgottheiten verehrten. Der Maibaum steht so als Fruchtbarkeitssymbol und Zeichen für Leben und Kraft. Heute wird für diesen Zweck meist eine Fichte verwendet, früher bevorzugten die Gemeinschaften eine Birke. Im Rahmen einer traditionellen Party im Dorf oder in der Stadt wird dieser entästet, sodass nur der Wipfel bleibt. Dieser erhält einen Schmuck aus Kränzen und bunten Bändern und wird in einer feierlichen Zeremonie auf dem Dorfplatz aufgestellt.

 

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