Das Osterfeuer
Es gibt viele schöne Bräuche, die kaum noch jemand aus eigener Erfahrung kennt. Einer davon ist das Osterfeuer. Es wird jedes Jahr in Deutschland und anderen christlichen Ländern zelebriert und blickt auf eine lange Tradition zurück. Doch was ist das eigentlich genau?
Sinn und Ablauf des Brauchtums
Der Brauch wird als Auftakt für das Osterfest zelebriert. Meistens findet das Feuer am Karfreitag oder Karsamstag statt. Je nach Region kann es auch der Ostersonntag oder Ostermontag sein, wie es zum Beispiel im Sauerland üblich ist. In manchen Orten wird auch eine Puppe oder ein Holz verbrannt, das den Judas darstellen soll. Dazu werden Holzstapel aus Sträuchern und Ästen abgebrannt. Manche Dörfer wetteifern regelrecht um das höchste Feuer, welches möglichst weit sichtbar sein soll. Davor werden die aufgetürmten Holzstapel bewacht. Da das Sammeln des Holzes über einen längeren Zeitraum stattfindet, müssen vor dem Abbrennen kleine Tiere verscheucht werden, die sich in den Holzstapeln eingenistet haben könnten.
Ein Priester oder Pastor zündet sodann die kirchliche Osterkerze an, an der Gemeindemitglieder ihre eigenen Osterkerzen anzünden. Sie gelten als Symbol der Wiederauferstehung Jesu Christi. Christus wird gewissermaßen durch die brennende Kerze als das Licht der Welt dargestellt. So wie die Israeliten einer Feuersäule durch den Weg der Wüste folgten, folgen die gläubigen Christen Jesus Christus auf seinem Weg vom Tod hin zum Leben.
Manche Quellen berichten, dass das Feuer auch der offiziellen Verabschiedung des Winters und Einladung des Frühlings dient. Im Anschluss an das Feuer wird die Asche auf dem Feld verstreut, damit es fruchtbar für die neue Saat ist.
Herkunft und Tradition des Osterfeuers
Es handelt sich um einen der Bräuche germanisch-heidnischer Herkunft. Es existiert ein Briefwechsel aus dem Jahr 751 zwischen Bonifatius und dem Papst Zacharias. Diesem Briefwechsel ist zu entnehmen, dass die Kirche den Brauch noch nicht kannte.
Rechtliches
Während Deutschland diesem Osterbrauch weiterhin ungehindert frönen kann, hat Österreich bereits im Jahr 2011 ein neues Gesetz herausgebracht, dem zufolge Brauchtumsfeuer zumindest in der Region Graz verboten sind. Im Umkreis darf jeder Ort nur noch ein Brauchtumsfeuer im Jahr durchführen, wenn zuvor bei der zuständigen Behörde dafür eine Genehmigung beantragt wurde. Der Anlass der Einschränkungen ist die Gefahr der Feuerausbreitung durch Trockenheit.
Das heutige Osterfeuer…
…wird in einigen Regionen und vor allem in ländlichen Regionen häufig zum Anlass genommen das erste Frühlingsfest des Jahres zu sein. Bei teilweise noch frischen Temperaturen ist es noch vor dem Tanz in den Mai und der traditionellen Maibaumaufstellung zumindest das erste Fest was auch im Freien stattfindet. Die obligatorische Bratwurst gehört genauso auf dieses saisonale Volksfest wie das Bier. Vielerorts gibt es aber auch bereits ein größeres Angebot im Barbecue Bereich welches von Vereinen, der Feuerwehr oder ansässigen Fleischern oder Partyservice Betrieben feilgeboten wird. Gerne kommt auch von unserem Catering Service Hannover der Spießgrill mit Spanferkel– und Osterlammspezialitäten zum Einsatz.
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